Albtraum: Smartphone verloren

Nun ist es mir auch mal passiert. Hab vmtl zu oft Leute verspottet.

Das Gute: durch Sim-PIN, Muster-Passwort und Fingerabdruck ist es fast unmöglich das Handy mit meinem Google-Account in Betrieb zu nehmen. Würde das einfacher gehen stünden dem Finder bspw alle gespeicherten Passwörter in Chrome zur Verfügung.

Nun war es weg und mir ging allerlei durch den Kopf.

Direkte Probleme

Mein Firmen-VPN wird aktiviert über die Authenticator App oder SMS - beides klappt nur mit Handy.

Jegliche Multi-Faktor-Authentifizierung, die erneuert / bestätigt werden will … ist unmöglich (außer sie bietet E-Mail als Alternative an).

Besonders schmerzlich ist das bei:

  • Bank-Zugriff
  • Mails
  • Instant Meassaging

Ich hatte ein Ersatz-Handy. Das war aber seit einem Jahr außer Betrieb und sehr viele Apps brauchten ein Update. Ich wollte bspw. WhatsApp öffnen, doch das verlangte nach dem Update erneut die Telefonnnummer und wollte eine SMS schicken zur Verifikation.

Was hätte ich gemacht haben sollen?

IMEI Nummer notiert - die braucht man bei einer Diebstahl-Anzeige (wird bei einer Handyversicherung vorausgesetzt)

  • Wählen: *#06#+
  • in den Einstellungen
  • oder auf der Orginal-Verpackung

Meine Adresse als Ausdruck in die Schutz-Hülle gelegt.

Mein Name auf dem Sperrbildschirm anzeigen lassen.

Noch regelmäßiger Dinge sichern.

Was habe ich gemacht im Anschluss?

Das Handy angerufen (hätte es noch Akku gehabt)

Den letzten Standort meines Telefons ermittelt bevor die Batterie leer war
https://www.google.com/android/find
Hier kann man auch einen Signalton geben lassen, sofern es noch Akku hat.
Hier kann man auch eine Abmeldung erzwingen mit Anzeige des Namens auf dem Lockscreen.

Einen Aushang an der Straße

Einen Aushang an der Gebäudetür

Facebook-Eintrag in der Gruppe der Stadt

Eine Twitter-Nachricht

Einen Eintrag bei nebenan.de

Eine Mail ans lokale Fundbüro

Was kann man als Finder tun?

Wenn das Handy noch Akku hat, einfach in Beitrieb lassen, nicht die SIM ausbauen, dann kann der Besitzer es orten und anrufen. Ist die SIM einmal aus- und wieder eingebaut scheint das nicht mehr zu funktionieren. War es einmal entladen und wurde neu gestartet, kriegt man ebenfalls keinen Standort mehr.

https://blog.deinhandy.de/handy-gefunden-so-handelst-du-richtig

  • In Facebook schauen, insb die Stadt-Gruppe
  • In Twitter schauen
  • Bei nebenan.de schauen
  • Den Fund beim Fundbüro anmelden und dort hinbringen.
  • Den Fundort erneut besuchen, ggf. hängt ein Schild

Wie ging das alles aus?

In meinem Fall wurde das Handy nach drei langen Tagen von ehrlichen Findern zurückgebracht… zum Glück.

Was habe ich gelernt?

  • Alles von oben.
  • Es gibt noch gute Menschen.
  • Man sollte ein Ersatz-Handy haben, egal wie billig.
  • Man sollte eine Ersatz-SIM bereits zuhause haben.
  • Regelmäßig das Ersatz-Handy updaten.
  • Authenticator-App auf beiden Geräten synchron
  • Alles was geht / noch mehr in der Cloud sichern.

Diskussion

Micha, 2022/12/22 13:11
Das ist mir zum Glück noch nie passiert. Ich wäre vermutlich auch recht unvorbereitet. Aber das ist einer der Gründe warum ich tatsächlich meistens versuche, 2-Faktor-Authentifizierung zu vermeiden. Zumindest wenn es an ein Device gekoppelt ist (z.B. SMS Verifikation).

Bei manchen Telefonanbietern kann man sich auch eine zweite SIM mit der gleichen Rufnummer zusenden lassen. Davon ist immer nur eine aktiv, aber im Notfall kann man die andere dann aktivieren. So laufen zumindest unsere Firmen-SIM-Karten...
Thomas Eber, 2022/12/21 19:07
Auch ich habe mich einmal mehr gefragt, welche Alternativen/Ergänzungen es zur Zwei-Faktor-Authentifizierung gibt ... (?)
Wo ich kann, hinterlege ich eine zweite Mailadresse und andere Kontaktdaten, nur hilft das, wie hier beschrieben, nicht in allen Fällen.
Eine Reserve-SIM? Funktionierend kostet die immer Geld, oder gibts das irgendwo kostenlos? (Prepaid verfällt ja meist, wenn man nicht auflädt)

Insgesamt finde ich es eigentlich unzumutbar, dass wesentliche Dienste nur mit Smartphone funktionieren! Es müsste gesetzlich mindestens eine Ersatzlösung vorgeschrieben sein.
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